Im Zentrum des Projektes stehen einerseits Beiträge zur Kompetenzmodellierung und andererseits Studien zur Kompetenzentwicklung und deren relevanten Entwicklungsbedingungen bezogen auf Mathematik und ihre Verwendungen in zentralen Gegenstandsfeldern der beiden ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge Elektrotechnik und Maschinenbau. Die an den Hochschulen übliche curriculare Trennung in mathematische und ingenieurwissenschaftliche Lehrveranstaltungen stellt dabei eine große Herausforderung für die angestrebte Kompetenzmodellierung dar. Es werden zwei Forschungszugänge, ein quantitativ ausgerichteter, IRT-basierter und ein vornehmlich qualitativer prozessanalytischer parallel verfolgt und in drei Teilprojekten in vielfältiger Weise miteinander verschränkt, um die jeweiligen Stärken der Ansätze zu nutzen und zugleich die den An-sätzen eigenen Begrenzungen zu kompensieren. Im Sinne einer anwendungsbezogenen Grundlagen-forschung sollen somit Grundlagen für eine Kompetenzdiagnostik geschaffen werden, die u. a. als Basis für die Gestaltung und Evaluation von Lehrinnovationen dienen kann. Dies wird für eine an-schließende zweite Förderphase ins Auge gefasst. In den Teilprojekten A und B sollen für die beiden ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbau bezogen auf die Entwicklung ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz jeweils zwei Phasen des Studiums in den Blick genommen werden: Phase I: „Grundlagenphase“ (die ersten 2-3 Semester), Phase II: „Fortgeschrittene Bachelor- und Masterphase“ (3.-10. Semester). In der Phase I soll die Kompetenzmodellierung einerseits Bezug nehmen auf die für Studienanfänger neuartigen hochschulbezogenen metakognitiven, volitionalen und motivationalen Kompetenzheraus-forderungen und andererseits auf Verbindungen und Spannungsverhältnisse zwischen den im mathematischen und ingenieurwissenschaftlichen Ausbildungsstrang entwickelten Kompetenzen. Kompetenzmodellierungen zu Phase II beziehen sich exemplarisch auf fortgeschrittene Lehrveranstaltungen, wie beispielsweise Projekt- oder Laborlernen, in denen Teilkompetenzen insbesondere zur Lösung ingenieurwissenschaftlicher Probleme integrativ eingesetzt werden müssen. Im Teilprojekt C decken die einzubeziehenden Inhaltsbereiche zentrale Felder verschiedener ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge ab, insbesondere Mathematik für Ingenieure und deren Verwendungsfelder. Vorgesehen sind IRT-basierte Modellierungen für Ingenieurmathematik, Technische Mechanik, Werkstoffkunde und Konstruktionstechnik. Im Mittelpunkt des Teilprojekts steht die Kompetenzmodellierung, Kompetenzmessung und Kompetenzentwicklung im „Grundstudium“ von Maschinenbaustudiengängen. Der Einbezug von Bauingenieurstudiengängen erfolgt insoweit, als die Testentwicklung und Datenerhebung in den Fächern Höhere Mathematik und Technische Mechanik domänenübergreifend erfolgt. Vorgesehen ist sowohl der Einbezug universitärer als auch nicht universitärer Studiengänge. Das Forschungsdesign wird längsschnittlich angelegt, so dass erste Aussagen zur Kompetenzentwicklung generiert werden können.
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