LeScEd
Forschungskompetenz in bildungswissenschaftlichen Studiengängen
Zielsetzung
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Entsprechend der ganzheitlichen Kompetenzdefinition, welche die situationale Anwendung von Wissen sowie die steuernde Funktion von Einstellungen und Volitionen hervorhebt (Weinert, 2001), möchten wir sowohl handlungsnahe Kompetenzdimensionen als auch für Forschungshandeln relevante Überzeugungen in den Fokus nehmen und in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit betrachten. Das Vorhaben fokussiert daher auf drei Kompetenzfacetten, die in hohem Maße generisch für die Reflexion von Forschungsergebnissen und die Entfaltung von eigenen Forschungstätigkeiten von Studierenden und Promovierenden sind:• Kenntnis und Beherrschung von Verfahren sozialwissenschaftlicher Forschung, • Wissenschaftliches Argumentieren und Kommunizieren• Epistemologische Überzeugungen zur Natur bildungswissenschaftlichen Wissens. Ziel des Projektes ist es, für die genannten Kompetenzbereiche durch Verwendung, Integration und Adaptation bestehender Modelle und Erfassungsinstrumente Kompetenzmodelle zu entwickeln, die es erlauben, Aussagen zur Kompetenzstruktur, zu Kompetenzniveaus und zur Kompetenzentwicklung in bildungswissenschaftlichen Studiengängen zu machen. In den Entwicklungsprozess einbezogen werden sowohl die Expertise von Lehrenden und Forschenden aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Psychologie als auch Sichtweisen (erhoben z.B. in Interviews) der Studierenden/Promovierenden in den betroffenen Bezugsdisziplinen. Dabei werden relevante Lücken des vorhandenen Instrumentariums durch Neuentwicklungen geschlossen, indem bestehende Instrumente sowohl aufgrund von inhaltlichen Optimierungsnotwendigkeiten als auch aufgrund von psychometrischen Eigenschaften weiter entwickelt werden. Durch die genannten Schwerpunkte soll das Projekt einen Beitrag zu einer validen und auf die konkrete Praxis an den Hochschulen bezogenen Kompetenzerfassung in einem Kompetenzfeld leisten, das über alle bildungswissenschaftliche Studiengänge hinweg von hoher Relevanz ist. Insbesondere stellen die Erkenntnisse zu Entwicklungsverläufen im Rahmen entsprechender Kompetenzmodelle eine wesentliche Voraussetzung für die gezielte Förderung des akademischen und vor allem des wissenschaftlich orientierten Nachwuchses dar.
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Projektbeschreibung
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In Studiengängen, die für pädagogische Berufe in Forschung und Praxis qualifizieren spielt die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens und damit eng verbunden die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten in bildungswissenschaftlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle - insbesondere auch bei der Frage des Übergangs von einem berufsqualifizierenden Studium in ein Promotionsstudium. Eine auf die Bildungswissenschaften bezogene Forschungsorientierung geht dabei über die Rezeption wissenschaftlichen Wissens hinaus und schließt insbesondere die Befähigung zum wissenschaftlichen Denken (als Grundlage rationaler Entscheidungen) und dem wissenschaftlichen Arbeiten (auf einem dem jeweiligen Studiengang angemessenen Niveau) mit ein. Ziel des Projektes ist es ,theoriebasierte und empirisch tragfähige Kompetenzmodelle zur Erfassung des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens von Studierenden und Promovierenden in bildungswissenschaftlichen Studiengängen zu entwickeln und auf ihre Verwendbarkeit zur Erfassung von Kompetenzverläufen zu prüfen. Teilprojekte: 1. „Educational Research Literacy“ – Die Fähigkeit Forschungswissen zu verstehen und anzuwenden als Facette bildungswissenschaftlicher Forschungskompetenz (Wirtz, Hosenfeld, Leuders & Groß Ophoff) 2. „Science Communication“: Genrewissen als Bedingung erfolgreicher Wissenschaftskommunikation (Nückles, Watermann, Wittwer & Winter) 3. Wissenschaftsverständnis und epistemologische Überzeugungen als Facette bildungswissenschaftlicher Forschungskompetenz (Leuders, Stahl & Rott) 4. Konstruktvalidierung auf Basis der Analyse differenzieller Kompetenzverläufe (Renkl, Wirtz & Wischgoll) 5. Integration und methodologische Optimierung, Analyse übergreifender Fragestellungen, Koordination (Wirtz , Hosenfeld, Nückles, Wittwer, Groß Ophoff & Schladitz)
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Projektleitung
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Prof. Dr. Markus Wirtz, Pädagogische Hochschule Freiburg (Projektsprecher) |
Prof. Dr. Timo Leuders, Pädagogische Hochschule Freiburg |
Prof. Dr. Matthias Nückles, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Prof. Dr. Alexander Renkl, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Prof. Dr. Elmar Stahl, Pädagogische Hochschule Freiburg |
Externe Kooperationspartner/Teilprojektleiter
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Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld, Universität Koblenz-Landau |
Prof. Dr. Rainer Watermann, Freie Universität Berlin |
Prof. Dr. Jörg Wittwer, Georg-August-Universität Göttingen |
Mitarbeiter/innen
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Dr. Jana Groß Ophoff, Pädagogische Hochschule Freiburg |
Benjamin Rott, Pädagogische Hochschule Freiburg |
Anke Wischgoll, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Sandra Schladitz, Pädagogische Hochschule Freiburg |
Alexandra Winter, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Weitere Links
www.zepf.uni-landau.de
www.uni-goettingen.de/de/154109