Im Verbundprojekt „BilWiss-Beruf“ wird in einer Längsschnittstudie mit Referendar(innen) empirisch geprüft, inwieweit umfassendes bildungswissenschaftliches Wissen zur erfolgreichen Bewältigung der praktischen beruflichen Aufgaben beiträgt. Dabei werden zwei Fragestellungen verfolgt, erstens die Frage nach der praktischen Handlungsrelevanz des universitären bildungswissenschaftlichen Wissens und zweitens die Frage nach der Bedeutung der Lerngelegenheiten im Lehramtsstudium und im Vorbereitungsdienst. Neben einem Leistungstest zur Erfassung des bildungswissenschaftlichen Wissens kommen Fragebögen zur Erfassung der selbsteingeschätzten Kompetenzen der (angehenden) Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und im Beruf zum Einsatz. Die erforderlichen Skalen werden in Anlehnung an die KMK- Kompetenzbereiche Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren entwickelt. Darüber hinaus erfolgt eine Fremdbeurteilung der professionellen Kompetenz der Lehramtsanwärter(innen) durch Schülerfragebögen. In Anlehnung an die genannten Kompetenzbereiche beurteilen die Schüler(innen) ausgewählte Facetten sowohl der Unterrichtsqualität (Klassenführung, Kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung) als auch des Erziehens, Beurteilens und Innovierens. Eine verhaltensnahe Kompetenzerfassung erfolgt über computerbasierte Verfahren zur Messung der professionellen Unterrichtswahrnehmung („Observer“) sowie zur Messung der diagnostischen Kompetenz („Schülerinventar“). Als eine Erklärungsmöglichkeit intra- und interindividueller Entwicklungsverläufe werden Lerngelegenheiten im Vorbereitungsdienst eingeschätzt. Das Testdesign sieht eine Erhebung am Ende des Referendariats sowie ca. 1,5 Jahre nach dem Berufseinstieg vor. Die gleichzeitige Erfassung zweier Kohorten mit einer unterschiedlichen Dauer des Vorbereitungsdienstes erlaubt zusätzlich eine Evaluation der Reformmaßnahmen im Hinblick auf die professionelle Entwicklung der Lehrkräfte.
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