BilWiss-UV

Ertrag und Entwicklung des universitären bildungswissenschaftlichen Wissens: Validierung eines Kompetenztests für Lehramtsstudierende

Kurzbeschreibung

Hauptanliegen des Verbundprojekts der Goethe-Universität Frankfurt, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität München ist die Optimierung und Validierung eines aus den Vorgängerprojekten „BilWiss“ und „BilWiss-Beruf“ vorhandenen Kompetenztests zur Erfassung des bildungswissenschaftlichen Wissens bei Lehramtsstudierenden und -absolvent(inn)en. Mit diesem empirisch abgesicherten Verfahren sollen Fragestellungen zur Wissensentwicklung, zum Ertrag des bildungswissenschaftlichen Studienanteils und zur Evaluation im Hochschulkontext untersucht werden können. Das geplante Validierungsprogramm untersucht die curriculare Passung der Testinhalte, die Antwortprozesse bei der Testbearbeitung, die interne Struktur sowie den Zusammenhang zwischen Testergebnissen und anderen Variablen, dabei speziell die Zusammenhänge zwischen Wissen und Reflexion bzw. Handeln in beruflichen Situationen und die Veränderungssensitivität des Tests im Rahmen bildungswissenschaftlicher Lerngelegenheiten. Nach der Testoptimierungsphase mit Pilotierungen, Cognitive Labs und einem Feldtest ist der Kern des Projekts die Durchführung eines prospektiven Mehr-Kohorten-Längsschnitts im Lehramtsstudium an den drei Projektstandorten. Dieses Design ermöglicht es, den gesamten Studienverlauf in unterschiedlichen Modellen der Lehrerbildung abzudecken und so Effekte früher und später Praxiserfahrungen mit mehreren Kohorten zu erfassen. Weiterhin sollen auch langfristige Erträge des bildungswissenschaftlichen Wissens untersucht werden. Hierfür soll eine Längsschnittstichprobe an Lehramtsabsolvent(inn)en aus den vergangenen BilWiss-Projektphasen weitergeführt werden. Experimentelle Validierungsstudien, die an universitäre Lehrveranstaltungen angebunden sind, prüfen die Veränderungssensitivität des bildungswissenschaftlichen Wissens und runden die Validierungsphase ab.

Zielsetzung

Unser Ziel ist es, nach Abschluss des Projekts ein empirisch abgesichertes Verfahren zur Messung des bildungswissenschaftlichen Wissens von Lehramtsstudierenden und -absolvent(innen) in zwei anwendungsbereiten Versionen vorzulegen, die beide spezifische Einsatzmöglichkeiten und Vorteile haben: Die Langversion soll sich durch hohe curriculare Validität auszeichnen und für Anliegen des Bildungsmonitorings im Lehramtsstudium eingesetzt werden können, wenn Populationsaussagen im Vordergrund stehen, z.B. bei der Begleitung von Reformen oder bei Evaluationen. Die Kurzversion soll dagegen eine testökonomische, aber auch inhaltlich engere Erfassung der bildungswissenschaftlichen Inhaltsbereiche auf Individualebene ermöglichen und für Forschungsanliegen, bei denen individuelle Wissensausprägungen von Interesse sind, eingesetzt werden können, z.B. bei Studien zum Entwicklungsverlauf im Studium oder als Kontrollvariable für Studien mit dem Fokus auf anderen Kompetenzaspekten.

Projektdaten und Kontakt

Projektleitung:
Prof. Dr. Mareike Kunter (Goethe-Universität Frankfurt)
Prof. Dr. Detlev Leutner (Universität Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Tina Seidel (Technische Universität München)

Kontakt:
Christina Linninger
Goethe-Universität Frankfurt Theodor-W.-Adorno-Platz 6
60323 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 798 35367

Homepage:
www.bilwiss.uni-frankfurt.de
Laufzeit:
Februar 2016 – Januar 2019